Goaslschnalzer

Mit der Modernisierung der Landwirtschaft und dem Ersatz der Zugtiere durch Traktoren verschwand langsam die Tradition des Goaßlschnalzens. Wußte in der Vergangenheit jeder Fuhrmann mit der Goaßl umzugehen, so war dieser vormals tagtägliche Gebrauch nicht mehr notwendig und geriet in Vergessenheit.

Einige, mit dem Schnalzen noch vertraute Trachtler, bemühten sich Anfang der 70er Jahre, diese Art von "Schnalzen" wieder ins Leben zu rufen. Während eines Heimatabend beschlossen sie diese alte Tradition auch in Marquartstein als Teil des Brauchtums in das Angebot des Trachtenvereins einzubinden. So probieren sie am Anfang, jeder für sich, der Goaßl einen möglichst lauten Schnalzer zu entlocken. Nach fleißigem Üben gelang das Schnalzen immer besser und um diese Kunst auch den Zuschauern zugänglich zu machen, wurde sie unterhaltsam mit musikalischer Begleitung dargeboten. Aus diesen ersten bescheidenen Anfängen entstand eine "schlagkräftige" Schnalzergruppe, die so seit 1970 Brauchtum und Lebensfreude überzeugend präsentierte.

Seit dem Beginn, gibt es fast keine Veranstaltung im Verein ohne Mitwirkung der Goaßlschnalzer. Bei Auftritten in der Gemeinde, im In- und Ausland und beim Chiemgau-Alpenverband, zeigten sie ihr Können und machten so eine Chiemgauer Tradition weit über unsere Region hinaus bekannt.

Männer der Ersten Stunde von links: Georg Seiwald, Sepp Noichl, Hias Aigner, Eberhard Münch, Rudi Gnadl sen., Anton Maier

Mit dem Gaufest 1996 fing eine junge Truppe von Goaslschnalzern an, die ihr Handwerk größtenteils von den "alten" lernten und übernahmen. Zwischendurch bestand die Gruppe aus bis zu 15 Schnalzern und Musikanten. Inzwischen schnalzen die "jungen" Marquartsteiner Schnalzer auch schon seit weit mehr als zwanzig Jahren.

Die "jungen" Schnalzer ab 1996